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6 Dinge, die nichts in einem Ökogarten verloren haben (oder in jedem Garten?)

Es gibt manche Sachen in Gärten, die müssen nicht sein, (sind sinnlos) oder sogar schädlich für Mensch und Tier. Diese Sachen sollten meiner Meinung nach, in keinem Garten, allen voran nicht in einem Ökogarten eingebracht werden. Wir möchten einen Garten erschaffen, welcher einen Lebensbereich bildet und in welchem ein Gleichgewicht der Natur entsteht.

Königskerze im Ökogarten
Königskerze im Naturgarten

Um sich mehr damit auseinander zu setzen, was man alles in einem Naturgarten haben sollte (oder umsetzen kann) könnt ihr auch im Artikel „12 Gründe für einen Naturgarten“ weiterlesen. Ebenso kann ich euch die Seite des NABU sehr ans Herz legen. Hier findet ihr viele weitere Informationen zu naturnah gestalteten Gärten. Wenn ihr lieber auf ein Buch zurückgreifen wollt, kann ich euch dieses hier sehr empfehlen. Die ganze Reihe dieser Bücher ist aber auch sehr lesenswert!

Insektizide

Insektizide haben für mich weder etwas im Hausgarten und schon gar nichts in einem Ökogarten zu suchen. Zum einen töten sie neben allerhand „Schädlingen“ auch unsere Nützlinge, wie Bienen, Schwebfliegen, Florfliegen und so weiter. Zudem sind sie meist auch sehr schädlich für Menschen und ihre Haustiere. Sie verseuchen unsere Umwelt und bei unsachgemäßer Anwendung können „Schädlinge“ sogar Resistenzen bilden.

Von dem Wort „Schädlinge“ möchte ich aber auch gerne Abstand nehmen, denn Schädling ist ein Begriff, welcher von uns Menschen geprägt wurde und Tiere in gute und böse Tiere unterteilt. Sieht man die Natur als Ganzes, ist dieser Begriff Nonsens, da jedes Tier seine Daseinsberechtigung und seine Aufgabe im Kreislauf der Natur hat.

Kunstdünger

Meist bestehen Kunstdünger aus Mineralien oder fossilen Erzeugnissen, was alleine schon mit dem Thema Nachhaltigkeit kollidiert. Kunstdünger waschen sich zudem sehr leicht aus der Erde aus und gelangen so ins Grundwasser. Hier erhöhen sie den Nitratanteil, welcher gesundheitsschädlich für Mensch und Tier ist. In der Landwirtschaft, aber auch im Hausgarten wird oft zuviel gedüngt. Dadurch stellt sich ein chemisches Ungleichgewicht ein, welches ebenfalls schlecht für die Umwelt, aber auch für unser Gemüse ist.

Zumal unsere Böden in Deutschland meist eh schon viel zu überdüngt sind. Viele einheimische Pflanzen können nicht auf derartig nährstoffhaltigen Böden wachsen. Sie benötigen nähstoffarme Böden. Mit den Jahrtausenden haben sich viele verschiedene Pflanzen an die unterschiedlichsten Situationen angepasst und so sind auch Pflanzen entstanden, welche nur auf magerem Boden oder in heißen, trockenen Gebieten vorkommen, entstanden. Wenn wir beispielsweise einen Bereich im Garten mit Sand mischen und ihn so „abmagern“, können wir die Vielfalt und Biodiversität in unserem Ökogarten erhöhen. Es finden sich für alle Standorte Pflanzen, welche dort überleben können. Auf diesen Flächen sollte dann auch in keinem Fall gedüngt werden.

Torf

Obwohl mittlerweile jeder weiß, dass Moore große CO²- Speicher sind, und dass der Torfabbau sehr umweltschädlich ist, wird heutzutage immer noch Torf in Blumenerden gemischt! Das sollte man beim Kauf von meistens „billiger“ Blumenerde bedenken. Denn leider ist in günstigen Produkten oft Torf enthalten. Auch wenn man Pflanzen in den Gärtnereien kauft, ist die Blumenerde meist mit Torf versetzt. Hier war ich tatsächlich sehr überrascht. Ich habe mir darüber tatsächlich noch nie Gedanken gemacht und war geradezu schockiert, dass in jedem gekauften Blumentopf Torf verarbeitet ist.

Torf kann zwar den Boden verbessern, einfach, weil er nicht verhärtet und gut Wasser speichern kann. Aber in der Regel geht das auch mit anderen Zusatzstoffen,wie Kokosfasern etc. Natürlich lässt sich auch hier über die Nachhaltigkeit streiten. Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen mit Blumenerde ohne Torf gemacht und versuche möglichst keinen Torf in meinen Garten einzubringen.

Steinwüste

Naja, dazu gibt es nicht viel zu sagen. Ein Stück Land, welches mit Plastik abgedeckt und mit zentimeterhohen Steinmassen belegt ist, ist das genaue Gegenteil von dem, was einen Natur- oder Ökogarten ausmacht. Hier gibt es keine Vielfalt, keine Biodiversität und kein Mikroklima. Der Boden ist tot, nicht einmal Kleinstlebewesen im Boden können überleben, weil der Boden verhärtet und ausgetrocknet ist. Es ist heiß, stickig und das kleine bisschen an Humus was sich bildet, wird vom Wind davongeweht.

Steinwüste als Garten
Steinwüste als Garten

Plastik (aka Unkrautvlies)

Mittlerweile ist es ja hinreichend bekannt, dass Plastik in der Natur eine nicht ganz so gute Idee ist. Plastik verrottet nicht, es zerfällt nur in immer kleinere Teile und bleibt als Mikroplastik erhalten. Das Mikroplastik wird von verschiedensten Tieren aufgenommen, diese werden widerum von größeren Tieren gefressen und schlussendlich gelangen die großen Tiere auf den Teller des Menschen. Und hier essen wir Menschen das Mikroplastik. Auch beispielsweise Vögel nehmen Teile dieser Gewebeplanen oder Gummibänder aus der Landwirtschaft auf, weil sie denken es seien Würmer und verfüttern diese an ihre Jungen. Schlussendlich sterben diese an Unterernährung, da das Plastik ihren Magen verstopft. Oder sie benutzen sie zum Nestbau.

Im ersten Moment macht ein Vlies bestimmt Sinn, wenn man darüber nachdenkt, Unkraut den Garaus zu machen. Allerdings stören sich die wirklich hartnäckigen „Unkräuter“, wie Brombeere, Distel, Löwenzahn, etc überhaupt nicht an solch einer Folie. Sie wachsen entweder hindurch, reißen die Folie auf oder sie wachsen einfach darüber hinweg. Dabei verwachsen sie mit dem Vlies und ziehen dieses aus der Erde. Also hat man im schlimmsten Fall sogar mehr Arbeit als vorher.

Aber gerade in einem Ökogarten ist doch die Vielfalt und Diversität ein Eckpfeiler, also darf auch gerne mal ein Löwenzahn wachsen. Klar, gibt es auch Pflanzen, die auch ich nicht zu Hauf in meinem Garten haben will. In meinem Fall ist es die gemeine Kratzdistel. Aber die hält auch kein Unkrautvlies auf.

Gefüllte Blüten

Besser ungefüllte Blüten!

Oft sehen gefüllte Blüten sehr schick aus, wenn man aber weiß, dass gefüllte Blüten meist keinen Nektar und keine Pollen produzieren, möchte man sich diese Blumen wohl eher nicht mehr in den Garten setzen. Manchmal enthalten sie noch kleine Mengen an Nektar oder Pollen, aber keine der Insekten kann an diese gelangen, da die Staubblätter zu Blütenblättern umgezüchtet wurden und keine Zugang mehr bieten. Jeder Flug einer Biene, Hummel, etc kostet das Tier Kraft und es wird von der gefüllten Blüte angelockt, sogar verstärkt angelockt und muss dann feststellen, dass es hier keinerlei Nahrung gibt. Deshalb sollten Pflanzen mit gefüllten Blüten in einem Ökogarten nicht gepflanzt werden.

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