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Ideen für den Naturgarten

Ideen für den Naturgarten gibt es viele. Einige von ihnen lassen sich auch relativ leicht umsetzen. Alle können dazu beitragen, dass mehr Artenvielfalt im Garten entsteht. Mit kleinen Ideen kann man bereits Großes bewirken. Dieser Artikel ist Teil 2 meiner Naturgartenideen. Weitere Ideen für den Naturgarten findest du in meinem letzten Beitrag einfache Naturgartenideen.

Ideen für den Naturgarten
Ideen für den Naturgarten

Schaffe Lebensräume für Insekten

Blumen sind wichtig, denn sie dienen als Nahrungsquelle für viele Insekten, insbesondere für Wildbienen und Schmetterlinge, aber Insekten benötigen nicht „nur“ Blumen zum überleben. Um einen Schritt weiter zu denken, Bienen und andere Insekten brauchen auch Unterschlupf und Plätze, an denen sie ihre Eier ablegen können und ihr Nachwuchs aufwachsen kann.

Schmetterlinge beispielsweise brauchen geeignete Pflanzen, von denen sich ihre Raupen ernähren können. Diese sind nicht immer die gleichen, welche sie als Schmetterlinge bevorzugen. Viele Wildbienenarten nisten im Boden und benötigen meist etwas stabilere Sandflächen um ihre Nester hinein zu graben. Andere Arten nisten an Steilhängen aus Lös oder Lehm und graben hier Nester rein. Manche Arten benötigen Blätter oder Schneckenhäuser um ihre Nester zu bauen. Auch im Totholz nisten verschiedene Bienen und andere Insekten.

Um also den Insekten etwas Gutes zu tun, müssen wir Strukturen im Garten schaffen. Verschiedene Bereiche, verschiedene Lebensräume. Verschiedene Ideen für den Naturgarten sind beispielsweise eine sandige, trockene Stelle im Garten anlegen oder ein Beet mit eher schwerem, lehmigen Boden. Beispielsweise kann man einen Totholzstapel aufbauen, eine Trockenmauer bauen, oder Nisthilfen aufstellen. Hier gibt es verschiedene Varianten, die meisten kann man auch selbst zuhause herstellen.

Bienenhotel Stamm Insektenhotel Wildbienen Eiche Massivholz Hartholz Wildbienenhotel Nisthilfe Bienen (S ( 25 cm ))*
  • 🐝 Unsere Nisthilfen sind aus Eichenholz gefertigt. Das Holz aus der Region ist angetrocknet und sonst komplett unbehandelt. Wir verarbeiten keine Lacke oder Öle bei unseren Nisthilfen. Bei unseren Wildbienenhotels finden die Bienen unterschiedliche Bohrungen für unterschiedliche Wildbienen. Damit bekommt jeder Gast das Passende Hotelzimmer.
  • 🐝 Unsere Wildbienenhotels sind mit verschiedensten Bohrgrößen von 5-9mm versehen. Somit haben mehrere Bienenarten die Möglichkeit hier zu nisten. Von der gehörnte Mauerbiene, der Löcherbiene, der Maskenbiene oder der Scherenbiene fühlen sich in dieser Nisthilfe noch viele weitere Arten wohl.
  • 🐝 Da Holz ein Naturprodukt ist, entstehen immer wieder Trocknungsrisse und durch die Witterung kommt es zu natürlichen Verfärbungen. Dieses beeinflusst die Bienen nicht in der Besiedlung, denn wir statten die Eichenblöcke mit so vielen Bohrungen aus, so dass man gut mal auf ein aufgerissenes Loch verzichten kann.
  • 🐝 Länge x 9cm x 9cm Seiten teilweise gehobelt

Pflanze Frühblüher

Zum Thema Frühblüher habe ich bereits einmal einen Artikel geschrieben. Diesen verlinke ich dir hier. Frühblüher sind ein sehr frühe und wichtige Nahrungsquelle für allerlei Insekten und ermöglichen zum Beispiel Hummeln den Start ins Frühjahr. Nur mit ausreichend Nahrung können die überwinternden Königinnen ein neues Hummelvolk gründen. Die meisten Wildbienen fliegen wesentlich früher im Jahr als ihre Verwandten, die Honigbiene.

Hummeln und Co. sind auch bei niedrigeren Temperaturen anzutreffen und leisten so bereits früher Bestäubungsarbeit. Was für uns Menschen enorm wichtig ist. Viele Obstbäume blühen früh im Jahr, wenn die Temperaturen noch sehr niedrig sind. Dann bestäuben hauptsächlich Wildbienen unsere Obstgehölze.

Um ihnen zu helfen, kann man im Herbst jede Menge Zwiebelpflanzen in die Erde setzen und sich im nächsten Frühjahr über die bunte Blütenpracht freuen.

Stelle eine Insekten- und Vogeltränke auf

Das ist wirklich einer der sehr einfachen und schnell umgesetzten Ideen für den Naturgarten. Stelle Blumentopfuntersetzer, flache Schalen oder Teller auf und fülle zum Beispiel Kies, Muscheln, Murmeln oder Steine ein. Du kannst auch kleine Stöcke oder Tannenzapfen dazulegen. Danach befüllst du es mit Wasser. So können Insekten am Wasser trinken und laufen nicht Gefahr selbst zu ertrinken. Auch Vögel mögen diese kleinen Wasserquellen sehr gerne. Wenn sich die Wassertränken „herum gesprochen“ haben, kommen Vögel sogar regelmäßig an die Wasserstellen und können so sehr schön beobachtet werden.

Hänge Nisthilfen für Vögel auf

Das was für die Insekten und Wildbienen gilt, gilt natürlich auch für Vögel. Unsere Landschaft ist leergeräumt, alles ist auf die Nutzung großer Maschinen ausgerichtet. Felder werden zusammengelegt, Hecken entfernt. Es gibt keine alten Bäume mit Astlöchern mehr oder große Hecken zum Verstecken und Brüten.

Unsere modernen Häuser bieten auch kaum mehr Nistmöglichkeiten für unsere Vögel. Früher konnten sich sogenannte Kulturfolger wie Meise, Amsel und Sperling noch in Schuppen, Scheunen oder auf dem Dachboden verstecken und dort brüten. Moderne Häuser, Gartenhäuschen, etc. sind weitestgehend dicht oder bieten keine Unterschlupfmöglichkeiten. Um einen kleinen Beitrag zu mehr Artenvielfalt zu leisten, ist es daher eine gute Idee, Nistkästen für Vögel aufzuhängen.

Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Vogelhäuschen, wichtig ist es, dass man auf eine sorgfältige und saubere Ausführung achtet. Generell sollten Vogelhäuschen außerhalb der Reichweite von Katzen und anderer Räuber aufgehangen werden. Ebenso sollten sie etwas Wettergeschützt liegen. Ich habe mir vor ein paar Jahren beim Online Shop des NABU Nistkästen gekauft und finde diese wirklich sehr gut.

Vogelhaus an unserer Garage

Pflanze nachtblühende Blumen

Eine der weiteren Ideen für den Naturgarten ist es, nachtblühende Pflanzen zu pflanzen. Am späten Abend und in der Nacht sind ebenfalls viele Insekten unterwegs und manche Pflanzen haben sich auf diese späten Abendstunden spezialisiert. Sie verströmen abends und nachts ihren Duft, um Insekten anzulocken.

Zu den nachtblühenden Pflanzen zählen zum Beispiel Schnittlauch, wilder Majoran, Zitronenmelisse, Nachtviole, Liguster oder das Geisblatt. Auch Fledermäuse profitieren davon. Sie ernähren sich vorwiegend von Nachtfaltern und Insekten, welche nachts unterwegs sind. Was uns zu dem nächsten Punkt führt.

Fledermäusen helfen

Dieser Tipp ist für mich auch noch ganz neu. Hier stehe ich ganz am Anfang und habe mich noch nicht so wirklich damit beschäftigt. Wenn man an Natur und Tiere denkt, denkt man zuerst an Insekten, Vögel und vielleicht noch den Igel. An Fledermäuse habe ich tatsächlich gar nicht gedacht.

Aber diese niedlichen Tiere sind unsere Insektenfresser in der Nacht und manche von ihnen benötigen auch Unterschlupf. Einige Arten sind sogenannte Kulturfolger und haben sich an die menschliche Zivilisation angepasst. Sie benutzen Dachböden, usw. als Überwinterungsmöglichkeit oder zur Aufzucht ihrer Jungen. Bei den Fledermäusen ist es leider ähnlich wie bei den Vögeln. Durch die moderneren Bauten, fallen immer mehr Unterschlupfmöglichkeiten weg und es fehlt an Nistplätzen. Man kann, ebenso wie bei den Vögeln, Nistkästen aufhängen. Als Beispiel habe ich hier mal einen Fledermauskasten verlinkt.

WILDLIFE FRIEND I Großer Schwerer Fledermauskasten mit Rindendach nach NABU – Fertig Montiert & 100% Wetterfest – Verschraubt, Fledermaus-Haus & Nistkasten Fledermäuse, Sommer & Winterquartier*
  • 🦇 WETTERFEST & LANGLEBIG: Der Fledermauskasten mit wetterfestem Rindendach ist aus unbehandeltem Kiefernholz hergestellt. Das Fledermaushaus aus Naturholz ist als Sommer- und Winterquartier für alle Jahreszeiten geeignet
  • 🦇 NATURBELASSEN & ARTGERECHT: Schmale Einflugöffnung am Fledermauskasten bietet Schutz vor Durchzug und Räubern. Zusätzlich bieten die Rillen an der Rückwand den Fledermäusen genügend Halt. Maße: 28cm x 10,5cm x 47cm (LxBxH)
  • 🦇 GANZJÄHRIGE VERWENDUNG: Das robuste Kiefernholz ist ideal für eine ganzjährige Verwendung im Garten oder auf dem Balkon. Mithilfe der vorgebohrten Aufhängung lässt sich der Fledermauskasten schnell und einfach befestigen
  • 🦇 SAUBERE HOLZVERARBEITUNG: Verwendung von unbehandeltem, atmungsaktivem Holz sorgt im Innenraum des Nistkasten für ausgeglichene Temperaturverhältnisse!

Achte auf ungefüllte Blüten

Für uns Menschen sind gefüllte Blüten sehr schön anzuschauen. Beispielsweise bei Rosen, Dahlien oder sogar Akeleien und Sonnenblumen. Allerdings sind bei gefüllten Sorten oft die Staubblätter (Pollenträger) zu Blütenblättern umgezüchtet worden. Daher sind viele dieser gefüllten Blumen steril und können keine Samen ausbilden, da ihnen die Bestäubungsorgane weggezüchtet wurden. Es gibt trotzdem gefüllte Blüten, welche Pollen und Nektar bereit stellen, oft ist es aber dann der Fall, dass die Bestäuberinsekten nicht oder nur unter größten Anstrengungen an ihre Nahrung kommen. Meist ist die Ausbeute auch sehr gering.

Daher sollte möglichst auf gefüllte Blüten verzichtet werden. Es gibt unglaublich viele ungefüllt blühende Pflanzen, die (meiner Meinung nach) den gefüllten in nichts nachstehen. Sie sind sogar besser, denn sie bieten vielen polygolektischen Bienen Nahrung.

Polygolektische Bienen sind Bienen welche sich nicht nur auf eine Pflanzengattung spezialisiert haben, sondern nicht sehr wählerisch bei der Nahrungsbeschaffung sind. Die Bekannteste darunter ist die Honigbiene.

Ebenso gibt es das Gegenteil, die oligolektischen Bienen, welche sich auf eine Pflanzengattung spezialisiert haben. Zum Beispiel die Glockenblumen- Scherenbiene. Sie fliegt insgesamt nur zehn verschiedene Glockenblumenarten an.

Pflanze Wildrosen

Leider sind die Königinnen der Gärten, die Edelrosen meist nichts für unsere Bienen. Wie oben beschrieben sind die meisten Rosen gefüllt. Selbst alte Rosensorten bieten wenig bis gar keine Nahrung für Insekten. Ich will damit nicht sagen, dass niemand mehr Rosen im Garten haben sollte. Ich denke, ein Garten sollte allen gefallen, Menschen und Tieren. Daher darf meiner Meinung nach auch gerne mal eine Edelrose im Garten wachsen. Aber gleichzeitig sollte man sich darüber im Klaren sein, dass diese Blume für Insekten uninteressant ist.

Zudem gibt es massig viele Arten von Wildrosen, die den Edelrosen oft in nichts nachstehen. Um nur einige zu nennen: Sylt- oder Kartoffelrose, Weinrose, Hundsrose, Bibernellrose oder Büschelrose. Ramblerrosen sind oft noch sehr natürlich und eignen sich auch sehr gut. Zum Beispiel um eine Wand zu begrünen oder einen Rosenbogen überwachsen zu lassen.

Ich habe in meinem Garten zwei Kartoffelrosen und eine Weinrose stehen und beide werden sehr gerne von Hummeln, Bienen und anderen Insekten besucht. Beide sind ausdauernde Blüher und die Kartoffelrosen duften herrlich. Ebenso bieten alle Wildrosen im Herbst einen wunderschönen Farbklecks, da sie Hagebutten ausbilden.

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