
In diesem Artikel geht es um den Staudenschnitt im Mai, dieser ist nicht notwendig, aber meistens tut es dem Aussehen der Pflanzen sehr gut. Den sogenannten Chelsea Chop kann man in verschiedenen Varianten durchführen. Dabei kann man auch Stecklinge zur Vermehrung seiner Pflanzen gewinnen. Weitere Methoden zur Vermehrung kannst du in meinem Beitrag „3 einfache Arten um Stauden zu vermehren“ nachlesen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Chelsea Chop
Der Chelsea Chop wird auch englischer Schnitt genannt. Er hat seinen Namen erhalten, da der Schnitt ungefähr zur Zeit der berühmten Chelsea Flower Show gemacht werden sollte. Der Chelsea Chop ist ein, Mitte bis Ende Mai durchgeführter Staudenschnitt, welcher die Blüte etwas verzögert und verlängert. Durch den Schnitt wird die Pflanze angeregt, sich weiter zu verzweigen, es entstehen mehr Blütenknospen, welche ein paar Wochen später blühen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich durch den Schnitt stabilere Stängel bilden, welche die Staude insgesamt stützt und so zum Beispiel Katzenminzen oder Fetthennen nicht auseinander fallen lässt.

Es gibt verschiedene Arten, wie man seine Stauden schneiden kann.
klassischer Chelsea Chop
Zum einen den klassischen Chelsea Chop, hier wird rundherum circa ein Drittel der Staude eingekürzt, sodass ein äußerer Ring entsteht. So wachsen die äußeren Teile stärker nach, blühen später und stützen die Pflanze. Worauf man unbedingt achten sollte, ist dass die Gartenschere scharf ist und die Stängel beim Abschneiden nicht ausfransen. Ich habe mir letztes Jahr die Felco Gartenschere gegönnt und ich bin wirklich hochzufrieden. Eine Empfehlung von mir!
gleichmäßiger Rückschnitt
Eine weitere Variante wäre, gleichmäßig über die Pflanze verteilt, Triebe zu kürzen. So bleibt ein geschlossenes Bild der Staude erhalten und die Pflanze wächst buschiger. Hier habe ich gelesen, dass Katzenminze dafür sehr gut geeignet sei. Das teste ich dieses Jahr einmal aus.
die Staude halbseitig zurückschneiden
Ebenso gibt es die Möglichkeit entweder vorne oder hinten an der Staude jeweils die Hälfte zu kürzen um so eine verzögerte und längere Blüte zu erreichen.
der komplette Rückschnitt
Die vierte Variante ist die, dass man die Pflanze komplett um ein Drittel einkürzt. Ich selbst habe das noch nie gemacht, weil ich dafür noch keinen Bedarf gesehen habe. Aber dieser Schnitt macht durchaus Sinn, wenn man eine spätere Blüte erzielen will, um zum Beispiel eine schönere Gesamtkomposition im Beet zu erreichen.
Den Chelsea Chop sollte man aber nur bei starkwüchsigen Pflanzen wie Astern, Indianernessel, Sommerphlox, Fetthennen, Katzenminzen oder Sonnenhüten und vielen weiteren durchführen, da schwachwüchsige Pflanzen dies nicht vertragen. Beim Chelsea Chop gilt es, den Zeitpunkt richtig zu wählen, je nach Region oder dem Zustand der einzelnen Staude kann der Zeitpunkt zum schneiden etwas variieren. Ist die Pflanze noch nicht so weit, dann komme ich lieber eine Woche später wieder und schneide sie dann.
Dieses Video veranschaulicht noch einmal sehr gut, wie dieser Schnitt gemacht wird.
Stecklinge ernten
Der Chelsea Chop ist also ein Staudenschnitt. Und hierbei kann man auch weitere Pflanzen gewinnen. Manche der Stauden lassen sich super einfach vermehren, wie beispielsweise die Katzenminze oder die Fetthenne.
So habe ich mir zum Beispiel meine Einfassung im Vorgarten aus Katzenminze kostenfrei selbst gezogen. Sie sind alle Ableger aus einer Pflanze.
Das ist zum einen ganz praktisch, da man sich sowohl die torfhaltige Erde aus der Gärtnerei spart, generell die Kosten der Pflanzen und ein weiterer Vorteil für mich ist, dass die Stauden alle die gleichen Eigenschaften besitzen. Mir geht es leider sehr oft so, dass ich Stauden kaufe und ein, zwei Jahre später nicht mehr genau sagen kann, welche Züchtung das nun ist. Und meist kaufe ich dann eine andere Züchtung die vielleicht viel größer wird, eine andere Blattfarbe hat oder zu einem anderen Zeitpunkt blüht. Dieses Dilemma umgehe ich mit den Ablegern, da diese quasi Klone der Mutterpflanze sind.
Stecklinge kann man aus sehr vielen Pflanzen ziehen. Mit der Stecklingsmethode kannst du Kräuter, Stauden oder aber auch Sträucher und Bäume vermehren.
Anhand meiner Goldgarbe und der Katzenminze möchte ich dir zeigen, wie du am besten vorgehen kannst.

Die Stecklinge sollten ungefähr 15 cm lang sein. Auf ein, zwei Zentimeter mehr oder weniger kommt es aber nicht an.
Pflanzen verdunsten Wasser über ihre Blätter, sodass auch die Stecklinge ständig Wasser über ihre Blätter verlieren. Sie besitzen aber keine Wurzeln um neues Wasser aufzunehmen, dadurch ist die Gefahr groß, dass dir die Stecklinge vertrocknen. Um die Verdunstung zu verringern, werden die Blätter bis auf ein oder zwei Blattpaare abgeschnitten, bei großen Blättern, wie der Hortensie kann man auch noch zusätzlich die Blätter zur Hälfte abschneiden.

Der untere Bereich des Stecklings sollte komplett von Blättern befreit werden, da dieser Teil in Erde oder in Wasser gestellt wird. Diese würden sonst anfangen zu faulen.
Ich habe den Eindruck manche Pflanzen bilden leichter Wurzeln in Erde als im Wasserglas und andere umgekehrt eher im Wasser. Fetthennen beispielsweise schlagen super schnell Wurzeln im Wasser, wohingegen die Katzenminze wohl lieber Erde an den Füßen mag. Ich mache, um sicher zu gehen gerne mehr Stecklinge und setze sowohl welche in Erde als auch in ein Wasserglas.

Auch Kräuter wie Salbei, Basilikum oder Rosmarin lassen sich so vermehren, dazu wie oben beschrieben, die Stecklinge nehmen und in Erde oder ein Wasserglas setzen. Danach immer wieder kontrollieren ob sich (im Wasserglas) kleine weiße Wurzeln gebildet haben. In der Erde kann man das natürlich nicht sehen, hier gilt es zu beobachten, ob die Pflanzen die Blätter hängen lassen und vertrocknen oder anfangen zu wachsen. Nach ein paar Wochen kann man meist die Pflanzen ins Beet setzen.
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