In zunehmend heißer werdenden Sommern ist es wichtig, dass man einen Garten gestaltet, der pflegeleicht und trockenheitsverträglich ist.
Hier sollte man möglichst auf trockenresistente Pflanzen aus unserer heimischen Umgebung setzen. Sie sind an unser Klima, an die Gegebenheiten perfekt angepasst und unkompliziert zu kultivieren.

Die meisten Gärten müssen jeden Tag bewässert werden, da die dort eingesetzten Pflanzen meist Exoten sind und nicht in ihrem natürlichen Umfeld wachsen.
Sie benötigen schlicht andere Bedingungen, die wir in unseren Gärten nachstellen müssen, um diese Pflanzen am Leben zu halten.
Sei es, das sie aus einer anderen Klimaregion stammen, oder eigentlich einen anderen Boden oder Lichtverhältnisse brauchen.
So benötigen viele Exoten in unseren Gärten regelmäßig Wasser, manchmal muss sogar der Boden ausgetauscht werden und sie sind anfällig für jegliche Krankheitserreger.
Dies kann man durch Pflanzen, die auf den Standort angepasst sind fast komplett vermeiden. Viele Wildstauden gehören zu den Trockenheitskünstlern und spielen hier auch ihre Stärken aus. Zudem sind sie widerstandfähig gegenüber Krankheiten und benötigen so gut wie kein Pflege.
Da Wildstauden so viele gute Eigenschaften mitbringen und auch noch weitere Vorteile für unsere Umwelt bieten, ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert, Staudenbeete mit diesen trockenheitsresistenten Pflanzen anzulegen.
In diesem Artikel möchte ich dir einmal die Vorzüge von Wildstauden aufzeigen und dir eventuell ein bisschen Inspiration zum Gestalten mit wilden Pflanzen geben.
Viel Inspiration dafür habe ich aus dem Buch Wild & Bunt von Simone Kern. Dieses Buch kann ich wirklich jedem ans Herz legen, der gerne einmal etwas mit Wildstauden experimentieren möchte.
Wild & bunt: Naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen gestalten*
- Das Artensterben hat bedrückende Ausmaße angenommen. Wer etwas dagegen tun möchte, braucht vor allem eines: einen tierfreundlichen Garten mit heimischen Wildpflanzen.
- Simone Kern zeigt, wie man einen Garten gestaltet, der Vögeln, Insekten und anderen Tieren Lebensraum bietet. Sie stellt Gestaltungsbeispiele für trockene, feuchte, steinige und andere typische Gartenbereiche vor, inklusive Musterbeeten und Einkaufslisten für geeignete Wildpflanzen.
- Ausführliche Pflanzenporträts informieren u.a. über Standort, Pflege und ökologischen Nutzen von rund 70 heimischen Stauden, Bäumen, Sträuchern und Gräsern. KOSMOS – konsequent nachhaltig. Produziert nach dem zertifizierten Cradle-to-Cradle-Prinzip.
Hier sind verschiedene Pflanzvorschläge zur Gartenbepflanzung für verschiedene Standorte beschrieben, beispielsweise wie man ein schattiges oder auch ein sonniges Beet mit trockenresistenten Pflanzen anlegen kann.
Ich habe das Buch gelesen, aber bisher auch noch kein Beet nach ihren Gestaltungsvorschlägen angelegt. Vorab möchte ich näher darauf eingehen, warum man überhaupt einheimische wilde Pflanzen verwenden sollte.
Inhaltsverzeichnis
Insekten lieben Wildstauden

Unsere heimische Fauna hat sich über mehrere Jahrhunderttausende mit den hier vorkommenden Tieren quasi verzahnt.
Sie haben sich über viele Generationen hinweg an ihre Bestäuber angepasst, um sich möglichst effizient fortpflanzen zu können.
Es gibt sogar bestimmte Arten von Blumen, die nur durch bestimmte Tiere überhaupt erst weiter existieren können, manche Arten, beispielsweise das Schneeglöckchen, benötigen die Ameisen um ihre Samen zu verteilen.
Manche Insekten sind auch derart auf „ihre“ Pflanzen abgestimmt, dass sie zum Beispiel nur zur Blütezeit dieser Pflanzen schlüpfen.
Welche Pflanzen locken Insekten an?

Vor allem heimische Wildpflanzen locken Insekten an, da sie wie oben beschrieben mit den Insekten quasi verzahnt sind.
Daher sollte man bei der Planung des Gartens Gartenpflanzen auswählen die heimisch sind, da Insekten diese Pflanzen „kennen“ und somit verstärkt anfliegen. Zudem spielt nicht nur der Nahrungsaspekt eine Rolle.
Heimische Insektenpflanzen sind für viele, teils seltene Tiere auch wichtig um Nester aus ihren Blättern zu bauen, oft dienen Blätter und Stängel auch als Raupenfutter für Schmetterlinge. Auch einheimische Gräser sind gut für Insekten.
Was wächst auf sehr trockenem Boden?

Trockenresistente Pflanzen sollten bei der Gartenbepflanzung durchaus stärker berücksichtigt werden, da sie äußerst robust und unkompliziert in der Pflege sind.
Bewässern muss man diese wenig bis gar nicht. Das Düngen ist überhaupt nicht von Nöten, da diese Arten meist an Standorten wachsen, welche extrem mager an Nährstoffen sind.
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In unserer heutigen Landschaft gibt es leider auch immer weniger natürliche Vorkommen von wilden Pflanzen. Margere Trockenwiesen beispielsweise gibt es fast gar nicht mehr, da überall gedüngt wird.
Aber gerade auf mageren Standorten entwickelt sich eine große Artenvielfalt. Auch durch den Einsatz von Pestiziden und die Verarmung der Landschaft wird es immer wichtiger einheimische Wildpflanzen in unsere Gärten zu pflanzen.
Oft stehen sie sogar auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen und fehlen so auch unseren Insekten als passende Nahrungslieferanten.
Teilweise sind einheimische Pflanzen regelrechte Hotspots für Insekten und bieten über 30 verschiedenen Bienenarten Nahrung.
Viele Tiere profitieren von trockenresistenten Pflanzen

Nicht nur unsere Wildbienen profitieren von heimischen, trockenresistenten Pflanzen, auch Schmetterlinge und Nachtfalter benötigen diese heimischen Pflanzen.
Zum einen um selbst Nahrung zu finden, aber auch um ihre Eier ablegen zu können und Futter für ihre Raupen zu haben.
Teilweise sind diese Pflanzen komplett andere, als diese die die Schmetterlinge als Nahrung benötigen. Auch Vögel und andere größere Säugetiere wie Igel usw. benötigen unsere Wildpflanzen.
Sie dienen ihnen als Nahrungsquelle, durch ihre Beeren oder ihre Blätter, sie bieten ihnen Nistmaterial und Unterschlupf vor ihren Feinden.
Welche Pflanzen brauchen wenig Wasser?
Es gibt unglaublich viele trockenresistente Pflanzen, die auf sehr trockenem Boden wachsen.
Wenn du Ideen zur Gestaltung suchst, schaue gerne bei diesen Artikeln vorbei: How to: Ein bienenfreundliches Beet anlegen oder Gartengestaltung: 3 Anregungen zur Planung von Sträuchern und Bäumen im Garten.
Alle dieser Pflanzen hier aufzuzählen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Aber um nur einige wenige zu nennen:

- Königskerze
- Moschusmalve
- Hauhechel
- Wilde Malve
- Banater Kugeldistel
- echtes Johanniskraut
- Kartäuser Nelke
- gemeine Schafgarbe
- Bergminze
- Blutstorchschnabel
- Steinbrech
- Alpenaster
Alle diese Arten sind sehr gut an das Leben auf trockenen Standorten angepasst und brauchen so gut wie gar keine Pflege.
Wenn man diese Pflanzen als Topfware kauft, sollte man nach dem Einpflanzen aber natürlich trotzdem angießen und ab und an einmal gießen.
Denn diese Pflanzen wurden vorgezogen und sind an ausreichend Wassergaben gewöhnt.
Wann Stauden pflanzen?
Man sollte Stauden entweder im Frühjahr oder im Herbst pflanzen, da hier die Bedingungen am besten sind. In diesen Jahrenzeiten herrscht kein Frost und es ist nicht zu heiß.
Im Frühjahr sollte man darauf achten, dass man ein paar warme Tage zum Pflanzen benützt, da der Boden sonst zugefroren ist.
Im Herbst sollte man am Besten an wolkigen Tagen pflanzen. Außerdem ist die Zeit des Wachstums noch nicht angebrochen oder bereits beendet, so können sich die Pflanzen vor allem auf ihr Wurzelwachstum konzentrieren und ordentlich einwurzeln.
Auch trockenresistente Pflanzen müssen Zeit zum Einwurzeln haben und dementsprechend in der ersten Zeit auch gegossen werden.
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