Mit dem Naturgarten hält auch eine große Artenvielfalt im Garten einzug. Glücklicherweise hat dieses Jahr ein seltener Gast bei mir Einzug gehalten. Was auch mein persönliches Highlight im Gartenjahr 2021 ist: der Schwalbenschwanz. Dabei möchte ich auch auf beliebte Pflanzen für den Schmetterling und die Raupe eingehen.
Mein Ziel ist es einen Garten für Alle zu schaffen. Auch oder gerade für Schmetterlinge und andere (selten gewordenen) Tiere. Wenn ich so überlege, habe ich noch nie (zumindest bewusst) einen Schwalbenschwanz, Admiral oder Tagpfauenauge gesehen. Ich weiß noch, dass wir als Kinder mal Igel im Kompost hatten, aber ansonsten habe ich keine Erinnerung an besondere Tiere im Garten. Wenn man sich mit dem Thema Naturgarten auseinandersetzt, kommt eins zum anderen und somit kommt man auch nicht an dem Thema Lebensraum für Tiere vorbei.
Für Schmetterlinge benötigt es nicht nur Pflanzen, welche Nektar liefern, sondern auch Futterpflanzen für die Raupen. Es kann durchaus sein, dass Schmetterlinge an verschiedensten Blumen Nektar finden, aber eben keine geeigneten Pflanzen zur Eiablage. Diese sind oft andere, als die vom fertigen Schmetterlinge bevorzugten Pflanzen.
Da der Schwalbenschwanz mein Lieblings-Schmetterling ist, habe ich geschaut, welche Pflanzen dieser benötigt und eben sehr schnell festgestellt, dass das in einem artenreichen Garten eigentlich überhaupt kein Problem ist! Hat man beispielsweise einen Gemüsegarten, kommt dieser auch meist mit Dill oder Fenchel, oder zumindest Karotten daher. Diese Planzen sind Futterpflanzen für die Raupen des Schwalbenschwanz. Beispielsweise ist es hier möglich ein paar Pflanzen mehr zu pflanzen und diese auch in die Blüte gehen lassen. Und zack ist der Schmetterling da!
Sehr viele einheimische Pflanzen sind für viele verschiedene Tiere nutzbar. Am Beispiel der Wilden Möhre sieht man das ganz gut. Verschiedenste Bienen, Wanzen, Fliegen, Käfer und Raupen verwerten die Wilde Möhre. Und so ist sie auch eine der beliebtesten Futterpflanzen für die Schwalbenschwanzraupen, genauso wie Fenchel, Dill und andere Doldengewächse.
Generell bin ich der Meinung, dass es relativ leicht ist, Leben in seinen Garten zu bekommen. Selbst ein Stück unbewirtschaftetes Grün bietet Tieren so viel mehr Lebensraum als der beliebte englische Rasen und die drei Pflanzenarten, die jedes Gartencenter im Angebot hat. Ein wilder Garten welcher mit ausgewählten Wildpflanzen bepflanzt ist, macht nicht nur weniger Arbeit, er hat auch noch einen wesentlich größeren Nutzen. Ich glaube, viele Menschen sind einfach der Meinung, ein Garten muss viel Arbeit machen und meinen, je mehr im Garten wächst, desto anspruchsvoller ist dieser. Wenn die Pflanzen standortgerecht wachsen, ist ein Garten oft einfacher zu „bewirtschaften“.
Ich kann nicht sagen, dass mein Garten gar keine Arbeit macht. Ich stehe auch im Beet und zupfe manche Pflanzen raus. Entweder erdrücken sie manche andere Pflanze, oder sie gefällt mir dort einfach nicht. Aber bei mir hält sich das echt in Grenzen. Ohne Arbeit geht es nicht, aber ich würde behaupten, dass ich nicht meine komplette Freizeit mit Gießen, Rasen mähen und Unkraut jäten verbringen muss. Man kann auch mal zwei Wochen in Urlaub fahren ohne daheim entweder eine Wüste oder einen Unkrautdschungel zu erwarten. Aber ich schweife ab…
Auf alle Fälle habe ich wilde Möhre, wilden Fenchel und andere Doldenblütler letztes Jahr im Garten gesät (mit dieser Samenmischung)* und war leider etwas unzufrieden, dass alles gewachsen ist, außer die zweijährigen Pflanzen. Keine Königskerze, keine wilde Möhre. Klar sind ja auch zweijährige Pflanzen! Und natürlich auch keinen Schmetterling, keine Eier, nichts. Aber Geduld ist auch nicht meine Stärke. 🙂
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Nun ja, im Frühjahr dieses Jahr sind mir dann die ersten Möhrenpflanzen aufgefallen und im August habe ich zum ersten Mal eine Raupe des Schwalbenschwanzes gesehen!
Ich bin mega happy und freue mich, dass er sich meinen Garten ausgesucht hat. Jetzt muss ich nur noch die Augen nach einem fertigen Schmetterling offen halten!
Update 2022:
Mittlerweile habe ich auch schon mehrere Schwalbenschwanz Schmetterlinge gesehen. Sogar bei der Eiablage konnte ich diese beobachten. Es sind wirklich wunderschöne, edle Tiere und ich bin schon ein bisschen stolz, diese in meinem Garten zu haben, bzw. ihnen hier Nahrung anbieten zu können.
Wenn es euch interessiert, wie ich angefangen habe, kommt ihr zu diesem Blogbeitrag.
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